Chronik des Anglerbund ISARIA München e.V.

 

Im Jahr 1931 in der bayerischen Landeshauptstadt gegründet, ist der Anglerbund einer der traditionsreichsten Fischereivereine Bayerns. In ihm hatten sich naturbegeisterte Münchener Bürger zusammengeschlossen. um der Fischwaid mit der Handangel nachzugehen und sich gemeinsamer Gewässerpflege und aktivem Naturschutz zu widmen.
Dieser Tradition sind die 'Isarianer' über all die Jahrzehnte stets treu geblieben und sehen darin nach wie vor eine freudvolle Verpflichtung, der sie sich als ihrem schönen 'Hobby' mit Enthusiasmus und oft selbstlosem Einsatz hingeben.

Und dieses Engagement ist heute mehr denn je auch dringend erforderlich, um die immer stärker bedrohte Fauna und Flora in und an unseren heimischen Flüssen, Bächen und Seen schützend zu bewahren bzw. in vielen Fällen, so gut dies eben noch möglich sein wird, wieder herzustellen.
So ist der Anglerbund ISARIA München e.V. nicht nur seit bald 40 Jahren in seinen eigenen Fischzuchtanlagen in Gars am Inn erfolgreich mit der Aufzucht des wunderbaren Inn-Huchens, des 'Lachses der großen südbayerischen Fließgewässer', befasst und hat seit beinahe ebenso langer Zeit die beachtliche Herausforderung gemeistert, autochthonen Äschenbesatz aus und für unsere Inn-Strecken zu erbrüten. Er hat darüber hinaus aus eigenen Initiativen heraus, wenn auch mit finanzieller Unterstützung der dem Natur- und Umweltschutz verbundenen staatlichen Stellen, seit langen Jahren immer wieder beispielgebende Renaturierungsmaßnahmen an verschiedenen Inn-Altwassern durchführen können. Hierbei ist er viele Jahrzehnte lang unserem Hauptverpächter, den damaligen Inn-Werken, heute: VERBUND Innkraftwerke GmbH, und deren mit uns befassten Mitarbeitern in gegenseitiger vertrauensvoller Wertschätzung verbunden.

Die traditionsgemäß betriebene Huchenaufzucht der ISARIA garantiert seit langer Zeit das nachhaltige und praktisch ungefährdete Vorkommen dieser besonderen, andernorts seltenen und sogar vom Aussterben bedrohten Fischart in unseren Inn-Strecken. Für nicht wenige unserer Fischer stellt die geduldige 'Pirsch' auf diesen Riesen das besondere 'Faszinosum Inn' dar, und immer wieder werden Erfahrung, Durchhaltevermögen - und das nötige Quentchen Glück! - belohnt, so dass oft die Ehre des alljährlich unter unseren Mitgliedern gekürten Fischerkönigs gerade einem Huchenfänger zuteil wird.

Vielleicht aber ist unsere gezielt und nachhaltig betriebene Aufzucht einheimischer Äschen von noch erheblich größerer Bedeutung für die Fischfauna unseres Hauptgewässers Inn.
Nach schwierigen Anfängen in den Jahren 1984 bis 1986 und einigen enttäuschenden Rückschlägen hatten wir schließlich die erforderlichen Erfahrungen gewonnen, um das erbrütete Material dann auch erfolgreich zu Äschensetzlingen heranwachsen sehen zu können. Seither bringt unser Verein Jahr für Jahr einen beträchtlichen Besatz an aus 'unserem' Inn stammenden Äschen wieder in ihr heimisches Gewässer ein: zuletzt waren dies pro Saison zwischen fünfzig- und achzigtausend ein- bis zweisömmrige Setzlinge - ein auch in finanzieller Hinsicht bedeutender Erfolg unserer vereinseigenen Fischzucht in Gars am Inn. Über viele Jahre hinweg aber auch ein nachhaltiger Beitrag für den Fortbestand der Inn-Äsche, welcher angesichts der weiterhin vom Kormoran und anderen Faktoren bedrohten und geschädigten Fischpopulation indes gleichwohl kaum mehr ausreichen dürfte, unsere Innstrecken wieder zum einstigen 'Äschen-Eldorado' der Siebziger- und frühen Achzigerjahre werden zu lassen.,


Neben Huchen und Äsche nimmt sich der Anglerbund auch zahlreicher anderer Fischarten des Inn und seiner Bäche an, die ebenfalls hegender Unterstützung bedürfen. So ist etwa das - noch! - natürliche Aufkommen der 'Nase' (Chondrostoma nasus L.) leider heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Nur durch regelmäßiges Ausbaggern und Eintiefen der Bacheinläufe (etwa des sog. 'Nasenbachs' bei Teufelsbruck) wird den Fischen jedes Frühjahr ein Aufstieg zu ihren Laichplätzen und damit die natürliche Fortpflanzung ermöglicht - ein Naturvorgang, der inzwischen erfreulicherweise auch in der interessierten Öffentlichkeit und den Print- sowie TV-Medien die ihm gebührende Aufmerksamkeit gefunden hat.

Dabei ist der Inn zwar das Hauptgewässer des Anglerbunds, aber beileibe nicht das einzige Fließwasser des Vereins. Daneben gibt es noch in unserem Eigentum stehende Strecken, wie etwa die Loisach beim Kochelsee sowie die zauberhaft-reizvolle Attel, die sich in ihrem tief eingeschnittenen Bett durch eine 'wilde' Flusslandschaft windet. Zu erwähnen sind aber auch die Naturseen (sowie ein bei den Mitgliedern ebenfalls sehr beliebter 'Baggersee') rund um die Landeshauptstadt, die große Anziehungskraft auf unsere Fischer ausüben.

Es konnte natürlich nicht ausbleiben, dass unsere - z. T. auch für den Fliegenfischer sehr attraktiven - Innstrecken im Lauf der vergangenen Jahrzehnte zahlreiche neue Mitglieder gerade aus diesen Bereichen - wie etwa Gars, Kraiburg, Waldkraiburg, Mühldorf oder Wasserburg - angezogen haben, mit der Folge, dass sich die Mitgliederstruktur unseres nach wie vor Münchener Vereins in lokaler Hinsicht etwas gewandelt hat. Nicht wenige aber dieser Fischerkameraden nehmen ihren 'Platzvorteil' in dankenswerter Weise auch dadurch wahr, dass sie sich - sozusagen 'vor Ort' - durch regelmäßige Mitarbeit in unseren Fischzuchtanlagen in Gars/Inn engagieren. Dieser freiwillige und nachhaltige Beitrag ist, sei er auch nur unter finanziellen Aspekten betrachtet, von sehr großem, inzwischen gar unverzichtbarem Wert für die Gesamtstruktur unseres Vereins.

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